- Lawra
- Lạwra[griechisch laúrā »(enge) Gasse«] die, -/...ren, Lạvra, Lạura, im ostkirchlichen Mönchtum zunächst eine Einsiedlerkolonie (z. B. die Lawra des heiligen Sabas), später auch Bezeichnung für koinobitische Großklöster. Besondere Bedeutung erlangte das Kloster »Große Lawra« auf dem Athos. In Russland wurde einigen wichtigen Klöstern der Ehrentitel »Lawra« verliehen, so der Troize-Sergijewa Lawra in Sergijew Possad und der Aleksandro-Newskaja Lawra in Sankt Petersburg. Die bekannteste Lawra ist das 1051 von Antonij dem Heiligen gegründete Kiewer Höhlenkloster (Kiewo-Petscherskaja Lawra), dessen Ursprünge auf von Eremiten bewohnte Höhlen am Ufer des Dnjepr in der Nähe von Kiew zurückgehen. Im 11./12. Jahrhundert hatte es wesentlichen Anteil an der Verbreitung des Christentums und der Entwicklung einer eigenständigen russisch-christlichen Kultur. Seit dem 17. Jahrhundert wuchs seine Bedeutung als Wallfahrtsort. 1929 folgte die Schließung durch die staatlichen Behörden. Nach kirchlicher Nutzung ab 1942 erfolgte 1961 die Umwandlung in eine Museumsanlage. Seit 1988 ist ein Teil des Klosters wieder für kirchliche Zwecke freigegeben. 1996 sprachen hier die Ukrainische Orthodoxe Kirche und die orthodoxen Kirchen Rumäniens, Moldawiens, Weißrusslands und Polens gemeinsam P. Mogila heilig.
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Lau|ra, Lawra, die; -, ...ren [mgriech. laúra, urspr. = Gruppe von Einsiedlern < griech. laúra, laúrē = Seitengang, Korridor, eigtl. = enge Gasse]: 1. (im Mönchtum der Ostkirche) Siedlung von Eremiten. 2. großes, zönobitisches Kloster.————————Lạw|ra: ↑Laura.
Universal-Lexikon. 2012.